Neubeginn meditation

Wir sind von Geburt an mit Begeisterung ausgestattet

Wir streben von Natur aus nach Sicherheit. Gleichzeitig treibt uns Begeisterung treibt dazu an, Neues zu entdecken und auszuprobieren, etwas verbessern zu wollen. 
Hier unten kannst du erfahren, warum unser Gehirn uns dazu bringt, immer wieder in unsere alten Gewohnheiten zu verfallen.

Warum wir uns mit Veränderungen so schwertun

Unser Gehirn ist so konzipiert, dass die meisten von unseren Handlungen unbewusst ablaufen. Das ist auch gut so, denn wir könnten sonst die Tausenden von Handlungen jeden Tag nicht tun. Von all den Dingen, die wir im Alltag ausführen, laufen ca. 70-80 % automatisch ab. 

Alle Erlebnisse und Handlungen und die Kombinationen dazu werden erst von uns gelernt und dann durch Wiederholungen zur Gewohnheit gemacht. Diese Gewohnheiten werden in den sogenannten Basalganglien abgespeichert. Sie sitzen im Inneren des Gehirns unter der Großhirn-Rinde und bestehen aus Nervenzell-Körpern, die auch „graue Kerne“ genannt werden. So müssen wir zum Beispiel nicht immer wieder neu überlegen, wie Autofahren funktioniert, wir können auf die abgespeicherten Automatismen zugreifen wie der Autopilot im Flugzeug. Dabei können wir dann auch andere Dinge tun, wie z.B. telefonieren oder uns mit dem Beifahrer unterhalten.

Damit wird klar, dass uns diese Gehirnfunktion erst eine menschliche Entwicklung möglich macht, denn sonst müssten wir all unsere Energie jedes Mal für die gleiche Sache aufwenden. Der Haken dabei ist nur, dass unser Körpersystem immer danach strebt, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Auch die anderen Systeme in der Natur funktionieren so. Da Energie sparen – neben dem Lernen – die erste Priorität ist, will unser Gehirn uns immer davon überzeugen, die Dinge zu tun, die wir schon kennen. Denn damit wird ja die wenigste Energie verbraucht. 

Wir sind von Geburt an mit Begeisterung ausgestattet

Zum Glück gibt es aber einen uns angeborenen Lerntrieb, der sich durch das Gefühl der Neugierde und Begeisterung Raum verschaffen will. Diese Begeisterung treibt uns also dazu an, Neues zu entdecken und auszuprobieren, etwas verbessern zu wollen. Es scheint nun also so, dass diese jeweiligen Gehirnareale miteinander im Wettstreit sind – oder auch sich ausgleichen und ergänzen und uns damit erst als Menschen ausmachen, weil wir so einerseits sehr viel lernen und uns entwickeln können, andererseits aber so wenig wie möglich Energie verbrauchen, sodass wir in der gegebenen Umwelt überlebensfähig sind. 

Unser Automatismus wird dann zum Problem, wenn der Lerntrieb immer wieder unterdrückt wird. Wir bilden mit den Synapsen (Energieträger und Kommunikatoren, die Befehle an andere Zellen weitergeben) am meisten Verknüpfungen, die am häufigsten benutzt werden. Im Umkehrschluss werden die anderen Synapsen, die dann weniger verwendet werden, immer schwächer. Die viel genutzten Synapsen nehmen jetzt den Raum ein. Je stärker sie also werden, desto schwächer werden andere Verbindungen, bis diese dann irgendwann abgebaut werden. Somit leuchtet jedem ein, der seinen logischen Verstand benutzt, dass dann der Autopilot immer mehr übernimmt und die Handlungen, die neu ausgeführt werden müssen, weniger und weniger werden. 

Veränderung geht meistens damit her, Ängste zu überwinden und Kontrolle abzugeben

Wir streben von Natur aus nach Sicherheit. Mit unseren automatisch und unbewusst ausgeführten Handlungen befinden wir uns in einem bekannten Terrain. Es kann nicht mehr viel Überraschendes passieren, wir sind also in dieser Umgebung in Sicherheit. Wir müssen nicht viel Energie aufbringen, um die bekannte Strecke mit dem Auto zu fahren, wir müssen nicht täglich herausfinden, welche U-Bahn-Station wir nehmen müssen und natürlich müssen wir auch nicht täglich die U-Bahn neu erfinden. Das unbewusste und automatische Handeln hat also einleuchtende Vorteile! 

Es führt leider aber auch dazu, dass das Leben auf Dauer fade wird, dass wir das Gefühl haben, es fehlt etwas. Oder wir haben das Gefühl, nicht unser eigenes Leben zu leben, sondern nur angetrieben von etwas zu sein. Wenn das Leben nur noch auf Funktion hin ausgerichtet ist und wir die Lebensfreude nicht mehr spüren, dann wird der uns angeborene Lerntrieb erstickt. Das kann zu Antriebslosigkeit und im schlimmsten Fall zu Depression führen. 

Heraus aus der Falle von Gewohnheit

In einer Erschöpfung oder Depression ist es noch herausfordernder als in einem gesunden Zustand, aus diesem alten Muster heraus zu finden. Es ist elementar wichtig, die Gehirnteile zu trainieren, die für die Entdeckerfreude zuständig sind. Nur scheinen wir in einer Erschöpfung oder Depression nicht in der Lage dazu. Wir sind nur noch im Überlebensmodus, und das heißt, so wenig wie möglich Energie verbrauchen. Also ein Teufelskreis.

Die gute Nachricht ist aber, dass wir diesen Prozess jederzeit verändern können und uns bewusst dazu entscheiden können, andere Areale wieder zu trainieren. Dies sind inzwischen sogar Erkenntnisse aus der neurologischen Wissenschaft. Also egal in welcher Phase wir uns befinden und egal wie alt wir sind, wir können uns jederzeit entscheiden, etwas anders zu tun, anderes zu lernen oder überhaupt wieder zu lernen. Es setzt also nur voraus, dass wir den uns angeborenen Lerntrieb noch zum Leben erwecken können, also anders ausgedrückt: dass wir entdecken wollen, was uns denn hindert und was für ein Potenzial in uns steckt.

Wie kann Coaching uns bei einem Veränderungsprozess unterstützen?

Im Coaching geht darum, die verloren geglaubten Anteile wieder hervorzurufen und zu stärken. Da wir in unserem Alltag meistens alle Handlungen auf das Funktionieren ausrichten, geht es jetzt wieder darum, alles zu erlauben, auf Entdeckungsreise zu gehen, „herum zu spinnen“… und auch die Antreiber – Teile in uns – zu identifizieren, die uns an eine Veränderung hindern wollen. Es ist wichtig, die Gründe dieser Anteile in uns zu respektieren und eine ideale Bedingung zu schaffen, damit wir die gewünschte Veränderung einleiten können. Im Coaching gibt es verschiedene Methoden, mit denen wir auf eine Entdeckungsreise zu uns selbst gehen können.